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 von Mathias Döbbert
Eisfahrt ins Reich der Riesen
Mit Schönwetter hatte keiner ernsthaft gerechnet an diesem Sonntag im November; mit Treibeis auf der Elbe ebenso. Die Erwartungen lagen bei âHauptsache kein Regenâ oder âwenigstens stĂŒrmt es nichtâ. Mit gedĂ€mpftem Optimismus legte eine kleine Flotte von Zweiern und Einern pĂŒnktlich vom heimischen Steg ab.
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Vermutlich war es den niedrigen einstelligen Temperaturen geschuldet, daĂ von Anfang an eine hohe Schlagzahl vorgelegt wurde und sich die Gruppe der Eisfahrer auf diese Art warmpaddeln wollte, denn zĂŒgig strömten wir erst an Breitenhagen vorbei und steuerten dann vor Barby auf eine schwarze Wolkenfront zu. Wir schafften gerade noch eine trockene Landung, als uns der erste Regenguss erwischte. Mit feuchten Klamotten und klammsteifen HĂ€nden erreichten wir nach FĂ€hrĂŒbersetzung und FuĂmarsch die wĂ€rmende Gaststube âZum FĂ€hrmannâ.
*Fotos: Th. Berger*
Als erste Aktion wurde gleich eine Runde GlĂŒhwein und Grog bestellt, welcher in groĂen Pötten serviert wurde und allgemeine Zustimmung fand. Kurz darauf wurden die ersten BauernfrĂŒhstĂŒcke ausgeteilt. Der Wirt muss anscheinend Riesen-DNA in den Genen haben, denn das Gericht war von derartiger GröĂe, dass es auch als Troll-Happen hĂ€tte gereicht werden können. Team GĂŒnti und Petra mussten sich das Teil wechsel- und etappenweise zufĂŒhren. Mathias schwĂ€chelte und konnte seine Portion nicht vollstĂ€ndig bezwingen.
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Nach dem âRiesenâ-FrĂŒhstĂŒck wurden die Schnitzel aufgefahren. Nicht nur die Anzahl der Fleischscheiben ĂŒberstieg deutlich die Anzahl der hungrigen Kanuten, auch Berge von Beilagen in zahllosen SchĂŒsseln ergĂ€nzten das ĂŒppige Mal. Kartoffeln, Kroketten, Pilze, Salate, Erbsen, Brateier und SoĂe regneten auf die Schnitzelbesteller herab, dass selbst Tischlein-Deck-Dich blass vor Neid geworden wĂ€re.Â
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Das reichliche Essen verlangte natĂŒrlich nach löschendem Trank und so ergĂ€nzten dunkle und helle Biere das WohlfĂŒhlprogramm. Eine neue Runde GlĂŒhwein diente freilich nicht mehr dem AufwĂ€rmen sondern rundete die allgemein heitere Stimmung ab.
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Derart riesig gestĂ€rkt traten wir den Heimweg an. Die Auffahrtklappe zur FĂ€hre donnerte unter unseren nun schweren Schritten und auch meinte ich der FĂ€hre bei der RĂŒckfahrt eine gewisse SchrĂ€glage anzusehen, da sich die gesamte Truppe massiv abgefĂŒllt auf nur einer Seite versammelte.
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Schnell waren die Boote verladen und wir konnten uns entspannt dem Heimweg zuwenden. Wollte man die Eisfahrt quantitativ bilanzieren, darf festgestellt werden, dass die Menge der verbrauchten Kalorien derer der zugefĂŒhrten an diesem Tag hoffnungslos unterlegen war.
Mathias (Freitag, 22 November 2024 09:41)
Die Eisfahrt war ein Riesen-SpaĂ!