GefĂ€lltđ7
 von Mathias DöbbertÂ
Sie kamen am Morgen. Der Himmel wollte nicht aufklÀren und die DÀmmerung partout nicht enden. Einer nach dem anderen traf im Bootshaus ein; in Gummistiefeln und mit Arbeitshandschuhen. Dem Ruf des Leitwolfes folgend waren sie erschienen, die Spuren des Hochwassers zu beseitigen.
Die Elbe, die ab einem Pegelstand von 5,07 m in die zuvor geleerte Bootshalle eingedrungen war, hatte nach ihrem RĂŒckzug eine dicke Schicht Schlamm zurĂŒckgelassen. Flugs wurde der Hallenboden von Zubehör frei gerĂ€umt und mit zwei KĂ€rcher-Hochdruckreinigern rĂŒckten wir dem Dreck zuleibe. Weitere Sportfreunde griffen zu den Besen und Quadratmeter fĂŒr Quadratmeter sĂ€uberten wir den Boden. Mehrere Kubikmeter Schmutzwasser mĂŒssen an diesem Vormittag aus der Bootshalle geschoben worden sein. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Das Zuhause fĂŒr unsere Kanus war wieder blitzeblank.
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Die Flut hatte aber auch HohlraĂŒme unter unserem Zufahrtsweg zum Einsturz gebracht. Mit Pickhacke, Spaten und Schaufel bewaffnet gingen wir der Ursache buchstĂ€blich auf den Grund. Nach einer halben Stunde Buddelei konnte Entwarnung gegeben werden. Die Löcher wurden verfĂŒllt und mit Achims zur Walze umfunktioniertem Opel Astra auch gleich verfestigt.
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Der nĂ€chste Morgen war dann der Reinigung der Werkstatt gewidmet und wieder lieferten sich KĂ€rcher und StraĂenbesen ein Wettrennen.Â
Boot um Boot wurde vom Trockendeck auf seinen angestammten Liegeplatz zurĂŒck getragen. Nur fĂŒr das Verlegen unseres C9 fehlten ein paar krĂ€ftige HĂ€nde. WĂ€hrend Plastesessel dem Strahl der Druckreiniger stand hielten, wurden Tische und StĂŒhle im Vereinsraum zurecht gerĂŒckt und ein munteres Kaminfeuer entzĂŒndet.Â
Damit sind die wöchentlichen Vereinsrunden wieder in gewohnter Umgebung möglich.Â
Das Bootshaus ist zwar (aus guten Grund) nah am Wasser gebaut, aber keine Flut kann uns unterkriegen, wenn wir, wie gestern und heute, gemeinsam handeln.
*Fotos: Mathias Döbbert*