von Reiner Liebmann
Der Große Pälitzsee - Teil 1
In der Grenzregion des Landes Brandenburg zu Mecklenburg-Vorpommern liegt das schöne Wassersportrevier des Kleinen und Großen Pälitzsees zu Fuße der unscheinbaren Besiedlung Pälitzhof.
Mit dem Garmin-Navi nicht zu orten, gelang es mir schließlich, per Google Maps den gemieteten Bungalow zu finden.
Mir wurde sofort erlebnisreich deutlich, dass mein Standort für eine Woche nur ca. 150 Meter entfernt vom Ufer einer Durchgangs-Wasserstraße gelegen ist. Von einem Schleusenmeister hörte ich gar, dass an Wochenenden bei gutem Wetter ca. 200 Boote täglich normal seien.
Schon der Radwegweiser zeigt die näheren Distanzen an, die denen auf dem Wasser ähnlich sind. Der frischen und ungewissen Wetterlage geschuldet zog ich vorerst die Erkundung landseitig per Rad vor. Die Ausdehnung des weiten "Meck-Pom" beschert der hiesigen Umgebung Ruhe und macht sie reizvoll. Die Erkundung der beiden schönen Seen nahm ich mir für die nächsten Tage vor und den "Geheimtipp" - die Schwaanhavel - zu Pfingsten.
Die Strecke zur Schleuse Strasen bei etwas Gegenwind entpuppte sich tags darauf als eine mehrstündige Tour per Stechpaddel. Die Vorfreude hielt. Auf dem Rückweg konnte ich etwas das kleine Segel nutzen bei überwiegend achterlichem...
Gruß von Petrus. Danke!
Der Kleine Pälitzsee - Teil 2
Am folgenden Tag nahm ich Kurs auf den Kleinen Pälitzsee. Vom Boot aus konnte der "Gastlieger des Camp" näher ins Auge gefasst werden. Da gab es einige mir kurios erscheinende Hausboote. Ein Spitzentreffen ergab sich ebenfalls. Den Wasserwegweiser nahm ich als Wendepunkt, denn der Gegenwind wollte bedacht sein.
Beim kurzem Stopp am Bundeszeltplatz mit größerer Steganlage kam eine nicht unbedeutende - Kleinigkeit - zum Festmachen in den Blick.
Während des letzten Tages am Kleinen Pälitzsee nutzte ich anfangs den göttlichen Hauch einer kleinen achterlichen Brise. So ging es mit dem Minisegel zur Erkundung quer über den See. Eine schwimmende Insel hatte meine Neugierde geweckt. Eventuell eine Badeplattform? Erst die Vorderseite des "Ganzen" löste das Rätsel. Spuren von Kormoran, Möwe oder Fischreiher zeugen auch von anderer "hinterlistiger" Nutzung.
In Richtung Klein Zerlang, an einer Schilfinsel vorbei, hatte ich wieder interessante Aus- und Einsichten. Die Gastlichkeit von "Boot & Mehr" ist nicht nur im Revier bekannt. Es kommen hier sehr unterschiedliche "Wasserratten" an Land. Ja auch wir hatten 2018 hier mit unserem Flaggschiff, dem C9 "Stadt Aken", auf unserer "22 Seen-Tour" eine gute Rastzeit. Vorbei an urigem Ufersaum und "Weißem Haus" ging es übern großen Teich bei leichtem Wellenschlag vom Gegenwind, die Kelle stramm heimwärts ziehend.
Die Schwaanhavel - Teil 3
Heute musste ich ein "Stück über Land" dem nächsten Ziel entgegen, zum Woblitzsee, um von ihm aus auf dem Wasserweg durch die Schleuse Wesenberg in die Havel und die Schwaanhavel (auch Schwanenhavel oder Schwanhavel) zu gelangen. Für dieses wunderschöne 3,5 km lange Paddelgewässer findet man eigenartigerweise drei verschiedene Schreibweisen.
Auf dem Wege dorthin, einem Hinweis am Straßenrand zur "Kanufarm Heegesee" folgend, traf ich auf den im Ausbau, in idyllischer Lage befindlichen Campingplatz. Auf der Zeltwiese am Hafen von Wesenberg befindet sich die gleichnamige Burg. In der Burg findet man die Touristeninfo, im Umfeld den Bootshafen und Gastronomie mit der Hafenkapitänin, sowie die Anmeldung zur Zeltwiese am Hafen.
Die abends zuvor vorgenommene Landerkundung ergab schöne Bilder und einen gesicherten Start am Morgen.
Die "Kanumühle" war vor 2 Jahren für eine kurze Rast auf unserer 22 Seentour mit dem C 9 (11 m Canadier) gern angelaufen. In der Schleuse fand ich die über den Woblitzsee gekommene Schar an Paddlern gedrängt wieder. Die heimisch auf dem Haltegriff unter der Schleusenkante nistenden Schwalben, ließen sich selbst beim Füttern vom Getümmel nicht stören. Nach ca. 1 km kam am rechten Ufer eine Einfahrt, die Mündung der Schwaanhavel in die Obere Havel Wasserstraße. Sie wurde zum Glück nicht von allen Kanuten aus der Schleuse angefahren. Etwas unsicher zeigten sich einige doch, ob es die richtige Einfahrt sei. Ein weiterer Abzweig kurz danach war dann gesperrt und die noch nicht ganz zugewachsene Infotafel schaffte Klarheit über den weiteren Kurs.
Die Spiegelbilder des Waldes auf dem Wasser, die fast handzahmen Enten, selbst die quer liegenden Stämme über und unter Wasser ließen diese Tour zum besonderen Erlebnis werden. So war für mich nach ca. 3,5 km der Plätlinsee als Wendepunkt erreicht.
Ich wusste, der Rückweg ist ebenso schön und zeitlich mit 2,5-3h überschaubar. Trotzdem wartete noch eine Überraschung auf mich die, nicht ganz ohne war und von der ich noch nichts ahnte. In der Schleusenkammer ist ein Elbenachbar neben mir, der Lutz, unser Landesvize im Rüpelzahn. An der Marina und Kanumühle vorbei geht's hinaus auf den Woblitzsee, gegen eine steife Briese mit respektvollem Wellengang. Das Angebot ein kleines Stück in Schlepp zu gehen half für 80 m, dann ließ ich die Leine wegen der Kentergefahr und ging für den Rest kräftig in die Kelle.
Das Boot im Packsack, den Tag abschließend, gönnte ich mir bei Max noch ein Softeis und landete zum Sonnenuntergang in Neustrelitz.