Wenn Kanuten die Seiten wechseln - Silberrücken traten an zum Kutterrudern

von Mathias Döbbert

Kanuten fällt das Rudern besonders schwer. Man schaut nicht nach vorn, sitzt falsch herum und die Ruder-Riemen sind lang und schwer. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, mit einer eigenen Mannschaft, den Silberrücken, das fröhlich bunte Spektakel des Kutterruderns in Aken zu bereichern. 

Die Veranstaltung trägt Volksfestcharakter und lediglich die angereisten Profimannschaften sehen wohl in den Wettkämpfen vor allem die leistungssportliche Komponente. Die übrigen Aktiven schätzen eher den Unterhaltungswert. Davon zeugen lustige Kostüme und phantasievolle Mannschaftsnamen wie "Brotrunners", "Narrenschiff", "Turboschnecken", "Elbwürmer" oder "Flussraketen", um nur einige zu nennen.

Während der Pokalstifter, die Firma Woodward-Aken, gleich mit zwei Mannschaften am Start war, gehen unserem Verein allmählich die ruderwilligen Paddler aus. Man reibt sich erstaunt die Augen, dass von über Hundert Mitgliedern nicht einmal ein knappes Dutzend für wenige Minuten zum Ruder greifen kann. Die Junioren sind zu jung, die Senioren zu alt und der Rest dazwischen krank oder verhindert!? Oder lugt da ein Zipfel Bequemlichkeit unter der Decke hervor? Dementsprechend "bunt" war die Zusammensetzung unserer Truppe. In letzter Minute mussten noch Bekannte aus den Zuschauerreihen requiriert werden, um ein Auslaufen zum Start überhaupt zu ermöglichen.

Den tapferen Teilnehmern und den Schlachtenbummlern konnte dieser Umstand wie auch das windige, kühle Wetter nicht die Freude am Fest verderben. Grilltheke, Bierzelt und Kuchenbasar waren eng umlagert, die Tanzmäuschen erfreuten mit fleißig eingeübter Choreografie und der DJ konnte mit passenden Titeln Stimmung und gute Laune verbreiten.

Mit einer Endzeit von 6:52 Minuten aus zwei Läufen belegten wir immerhin einen guten 7. Platz im Umfeld von 10 Laienmannschaften. An dieser Stelle seien einmal die Freiwilligen "Silberrücken" namentlich genannt, die da waren: Chantale Orzol, Jan Eyk Kleske, Philipp Niehoff, Denis Hauptvogel, Franz Porsche, Reiner Liebmann und Mathias Döbbert, unterstützt durch Christian Schönwald, Raphael Nitsch, Pascal Ebert, Klaus Gierke und Maik Müller. Ihnen allen vielen Dank für ihren Einsatz.

 

Den 1. Platz mit 6:05 Minuten beanspruchten übrigens die Woodward "Flussraketen" für sich. Gewonnen haben letztendlich alle; an Image die fleißigen Organisatoren vom Ruderclub Aken, Erfahrung und Frohsinn die Teilnehmer und Besucher der Wettkämpfe sowie die Stadt Aken, der nun zum 12. Mal ein kulturelles und sportliches Highlight spendiert wurde.

Als diesjähriger neuer Höhepunkt der Veranstaltung darf sicherlich das Wettrennen Ruderkutter gegen Renncanadier angesehen werden. Eigens zu diesem Zweck hatten wir unseren restaurierten C9 "Stadt Aken/Elbe" zu Wasser gelassen. Mit teilweiser Stammbesatzung und el Capitano am Steuer lieferten wir uns ein Rennen mit den Dickschiffen, welches wir Kanuten eindeutig für uns entscheiden konnten. Es war ein gelungenes Gaudi für Jedermann und eine gute Gelegenheit für uns, unser Prachtstück publikumswirksam zu präsentieren. Lassen wir doch diese Aktion zur Tradition werden.

Hoffen wir, dass die Akener Kanuten 2019 einmal eine vollständige Mannschaft aus eigener Kraft stellen können, wie es noch zum Debüt vor 4 Jahren möglich war. 

*Mit Engagement durch das laaaange Objektiv beobachtet haben: Joan und Marko Helmer,

weitere Schnappschüsse gelangen Reiner Liebmann *



Kommentare: 1
  • #1

    Denis Hauptvogel (Sonntag, 01 Juli 2018 09:07)

    Super Beitrag.