(1. Kanuclub-Gast-Schnuppertour) von Karin Lehr.
Sonnige Wetteraussichten, freie Plätze in Boot & Taxi sowie das Verlassen meines häuslichen Aufgabenkreises-(kreisels) waren stichhaltige Argumente, um mich ganz spontan für die Paddeltour von Staßfurt nach Calbe zu entschließen.
Also wurde früh das Ränzlein geschnürt, etwas "Wasser“wegzehrung eingepackt und los ging‘s.
Der morgendliche Tag versprach Gutes. Vorbei an leuchtend gelben
Rapsfeldern, die im wunderbaren Kontrast zum strahlenden Blau des Himmels standen.
Taxi-Franke setzte uns zielsicher an der Böschung zur Bode ab.
Boote entladen, kleine Stärkung und Ausschau halten nach einer günstigen Einstiegsmöglichkeit.
Diese war nicht sehr „einladend“... am steilen Abhang erwartete uns ein morastiger Untergrund.
Wir entschieden uns, die Boote 80 m weiter unter der Brücke einzusetzen, dort war es etwas flacher und die
Uferböschung gepflastert.
Doch dies entpuppte sich als ziemlich heimtückisch, als Reiner emsig und beflissen unsere Boote mit zu Wasser ließ. Auf einem rutschigen Stein passierte es ... und er lag bis zum Hosenboden in der Bode.
Seine einzige Sorge galt seinem Handy, denn das musste schon einmal ein "Abtauchmanöver“ überstehen. Bei seinem Anblick wurde mir sofort bewusst, dass meine ausgetretenen Riekersandalen, mit einer Profiltiefe gegen 0 tendierend, ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellten.
Zum Glück hatte mich "Hermes“ trocken aufgenommen, dem Götterboten sei Dank bzw. seinem mir gesandten Schutzengel. Schließlich saßen alle wohlbehalten in ihren Booten und unsere Tour konnte beginnen.
Ein Dreier, ein Zweier und drei Einer paddelten die Bode abwärts ... entlang an erdig steilen Ufern, wild romantischen Baumbeständen, die vom Zahn der Zeit und manchem Sturmtief schon arg in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Vorbei an Schloss Hohenerxleben erreichten wir unsere erste Hürde - ein Pilotprojekt mit Wasserturbine und Schaufelrad – nahe Neugattersleben. Zuversichtlich steuerten wir diesen Umstieg an, der leider für Ute und Florian zum Verhängnis wurde.
Starke Unterströmung quer vorm Ponton brachte das Boot zum Kentern und plötzlich standen beide bis zum Hals im Wasser.
Nun hieß es, mit vereinten Kräften unsere zwei unfreiwilligen Wasserratten aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Nach dieser Rettungsaktion war erst mal eine Mittagspause fällig. Wie herrlich schmeckten unsere Brote am Rande des Rapsfeldes und mit trockenen Sachen.
Diese Stärkung erwies als notwendig, denn jetzt hieß es -Trockentraining. Unsere Kanus mit Sack und Pack mussten über zwei Brücken (Gott sei Dank nicht über "Sieben“) zum nächsten, günstigen Einstieg transportiert werden. Alles verlief problemlos, auch das Umtragen am Wehr vor Nienburg.
Von dort aus empfing uns die Saale mit ihrem breiteren Flussbett. Nach einigen Paddelkilometern wurde der große, rötliche Brückenbogen von Calbe sichtbar. Das Ziel war fast erreicht!
Am Steg des Calbenser Kanuclubs war unsere Bode/Saale-Fahrt zu Ende, wo schon Taxi-Franke zum Aufnehmen der Boote bereitstand. Zufrieden, wenn auch etwas ermüdet, denn wir hatten ja alle 28 Paddelkilometer in den Armen, ging es Richtung Aken.
Mein persönliches Fazit während der Heimfahrt:
So eine Bootsfahrt ist doch wie das wahre Leben... Man begibt sich auf die Reise mit schwierigen Einstiegen, Aus- und Umstiegen, mit kleinen und größeren Ausrutschern, Hindernissen und Durststrecken und wenn einem auch mal das Wasser bis zum Halse steht, gibt es immer Menschen, die einem helfen, dass man wieder festen Boden unter die Füße bekommt.
Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut wird, so ist es noch nicht das Ende...
In diesem Sinne ... bleibt neugierig auf die nächste Paddeltour und auf das Leben...
Evelin (Dienstag, 15 Mai 2018 18:20)
Wie immer die richtigen Worte gefunden. Weiter so!
Lorchen (Dienstag, 08 Mai 2018 11:19)
Klasse, Karin! !!!