Sommerfahrt Decin-Aken: Ansichten aus des Kaisers Beiboot - 3

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von Mathias Döbbert

Tag 3: Dresden-Meißen

Ein ruhiges und ausgiebiges Frühstück in der Cityherberge war Startpunkt unseres dritten Wandertages. Sonnencreme wurde trotz bedeckten Himmels und angesichts der Hochwetterlage gegen Regenjacke getauscht. Nach den Schlössern des Prinzen Albrecht geriet die Durchquerung der Altstadt zur Paradefahrt.

Fotografieren und fotografiert werden ist angesagt. Doch schon nach der fünften Brücke erreichen wir schnell die Dresdener Vorstadt und den Hafen. Eine erste Pause wird eingelegt. Im weiteren Verlauf scheint sich die Elbe kurzfristig einen Hang hinab zu stürzen. Am Elbkilometer 64 taucht wie vorhergesagt der Kirchturm von Kaditz auf. Ein Schaufelraddampfer im Überholvorgang verwandelt Wasserwandern in Wellensurfen. Die Passagiere beobachten die Szene unbeteiligt, hoffend vielleicht auf ein Schauspiel der Kenterung.

 

Gegen Mittag treffen wir endlich bei den Planetariern in Radebeul ein. Der Hintern muss raus aus dem Einer, die Gesäßmuskeln sind zerknittert. Wahrscheinlich haben sich Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus verknotet:-) Die Sonne bricht durch die Wolkendecke und das laue Lüftchen des Morgens weicht einer leichten Brise aus Nord-West. Das Mittagsbrot wird von einigen genutzt, Proviantreserven und Gänseweinvorräte abzubauen. Andere speisen a la card bei Gerstensaft im Dampfschiffrestaurant. Nach diesem Intermezzo bei den freundlichen Gastgebern geht es zielstrebig weiter in Richtung Norden. Rund um Radebeul bemerkt man mehrere Pferdekoppeln, auf denen Pony’s friedlich grasen. Anscheinend sind in dieser Gegend, Karl May sei Dank, die Prärieindianer doch noch nicht ausgestorben. Weitere zehn Kilometer flussabwärts türmen sich plötzlich die malerischen Weinberge von Meißen auf, wo die Trauben des Rieslings, des Silvaners und des Gutedels reifen. Um halb Zwei erreicht das Beiboot den Zielsteg der Meißner Ruderer des Vereins „Neptun“. Eine dreiviertel Stunde später erscheint auch „Stadt Aken“ am Horizont der Sachsen-Metropole. Glücklicherweise findet sich am Landeplatz ein Eis-Bus. Wer kann da schon „Nein“ sagen!

 

Untergebracht in einer schmucken Herberge, der berühmten Porzellanmanufaktur vis-a-vis, gestalten wir den Nachmittag höchst individuell. Stadtzentrum, Albrechtsburg und Porzellan-Museum mit Schauwerkstätten-Besichtigung stehen auf den Wunschzetteln. Der Tag endet mit gemeinsamem Abendessen im „Schweizerhaus“.

*Fotos by Mathias Döbbert*




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