GefĂ€llt đ9
von Mathias Döbbert
Tag 2:Â Bad Schandau-Dresden
In der Nacht und am frĂŒhen Morgen hat es geregnet. Regenjacken werden griffbereit verstaut. Ein FrĂŒhstĂŒck der Extraklasse, welches den Vergleich mit KĂŒchen diverser 5-Sternehotels nicht zu scheuen braucht, hellt die morgendliche Stimmung auf. Wind reiĂt die Wolken auseinander und bietet KlĂ€rchen zunehmend die Möglichkeit, Landschaft und Seele zu erhellen. Gegenwind wird aber zunehmend zur Plage und bestimmt den Charakter der gesamten zweiten Etappe: Anstrengend.Â
GlĂŒcklicherweise schlĂ€gt die Elbe um den Königsstein einige Haken, so dass wir kurzzeitig sogar in den Genuss von RĂŒckenwind kommen. Nach einer weiteren Kurve taucht Rathen mit FĂ€hre und Burg vor uns auf, der erste Zwischenstopp dieses Dienstags. Eine lĂ€ngere Pause und die Aussicht von der Bastei werden laut Programm in Aussicht gestellt. Die nun folgenden Ereignisse lassen sich in einem allseits bekannten Lied zusammenfassen:
Â
Zehn muntre Wasserwandrer kamen an in Rathen.
Die HĂ€lfte wollte auf den Berg, die andre wollte warten.
 FĂŒnf muntre Wasserwandrer standen schon am Pier.
Der FĂŒnfte wollt nicht FĂ€hre fahân, da warân es nur noch vier.
 Vier muntre Wasserwandrer eilten zur Bastei.
Dem Vierten warân die Schuh zu groĂ, da warân es nur noch drei.
 Drei muntre Wasserwandrer zogen das groĂe Los.
Das Wetter das war wundervoll. Die Aussicht war famos.
 Im Laufschritt eilten sie zurĂŒck. Die Pause war vorbei.
Dem Dritten ging die Puste aus. Da warân es nur noch zwei.
 Er konntâ die FĂ€hrâ nicht starten sehân. Ich glaub, es war der Reiner.
Da schwamm er durch die Elbe durch. So blieb am SchluĂ nur Einer.
Â
Ab Rathen trotzten wir dem Wind jeden weitâren Meter ab. Vorbei an Wehlen und den hĂ€ngenden GĂ€rten von Pirna prĂ€sentierten sich schlieĂlich steuerbords Schloss und Park Pillnitz; Reiher in grauem Frack auf Backbord gegenĂŒber. Mit einem letzten Kraftakt erreichten wir Tagesziel Dresden. Ein Spaziergang durch die Innenstadt war obligatorisch. Die Prunkbauten sĂ€chsischer Könige bestaunend fanden wir schlussendlich im Restaurant âDampfschiffâ Gelegenheit, mit Schweinehaxe und weiteren Deftigkeiten verlustig gegangene Kalorien auszugleichen und sogar Reserven fĂŒr die nĂ€chsten Tage aufzubauen.Â
*Fotos by Mathias Döbbert*
Kommentar schreiben