Gedanken zur Mulde

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Ich bin ein "Dessauer-Sonnenkopp",

ja früh um 6.00 Uhr geboren dort -

die Stadt find' ich heut' noch top.

Öfter komm ich von Berlin,

A9 und Abfahrt Ost - da ist mein Trost,

kein "Staren-Kasten "

zum unliebsamen " Blitz-Anlasten" ...

 

Nun also rein nach Dessau, so sieht man

'nen rauschenden Fluß ... rüber,

mit großem stählernem Bogen

imposant gespannt ...

'ne Fußgängerbrücke,

ich schon ob der Architektur entzücke.

 

Doch da - quer - ein Wehr

und dahinter noch viel mehr,

lange, dicke, schwere Stämme -

davon eine ganze Menge ...

nennt man's deshalb auch "Gestänge"?

 

Die "Walze" läßt's nicht zu,

hier einfach weiter - N e i n,

denn in voller Breite -

wird geschält, geputzt ...

hier kommt keiner weg,

leicht verschmutzt.

 

So stimmt dies "Natur-Schauspiel"

so manchen Passanten heiter,

denn es kommen och mal,

en' paar Knüppelchen weiter ...

... zum lustigen Reigen,

um sich, nun nicht mehr sooo "Grün",

eventuell auch "behördlich" zu zeigen.

 

Ja die dürfen - eben ohne Verbot ganz munter,

dies "zarte" Gewässer immer runter.

Wir Kanuten jedoch, unterliegen diesem J o c h,

unseren leichten Booten...

heißt's ... verboten, verboten.

Bis auf - 2 - Ausnahmen im J a h r

fürwahr, f ü r w a h r!!

 

Hallo du schöne Mulde,

ich sag, was ich auch dir noch schulde ...

aus oder für ne' gute P e r s p e k t i v e ...

einige deftige und wässrige M o t i v e,

die aber mit meiner Foto-Linse;

denn über die der Behörde,

ich nur lächelnd grinse.

 

Du amtlicher "Schimmel-Reiter"

sieh hin, etwas nördlich von Berlin,

von Rheinsberg bis Zippelsförde

da entscheidet ja wohl ne' andere Behörde.

Es funktioniert: Tourismus mit Gewerbe,

auf dem kleinen schmalen Rhin...

- ich schmelz vor Neid fast völlig hin!!

 

Sachsen-Anhalt hat's wohl nicht so nötig,

seht die nackten F a k t e n und seid beweglich.

Wie bei uns, in der Mittel-Elbe-Biosphär'

hat's der Bi(o)ber auch nicht schwer.

 

Als alte "Nachbarn" wir uns gut versteh'n,

warum sollte dies, auf der - M u l d e -

o h n e jene Verrenkung und Beschränkung

nicht auch so geh'n?

Pegelstand und Wassermenge

treibt doch wohl hier keinen in die E n g e.

 

Kluge Köpfe, nachgedacht,

manche Hürde läßt sich bezwingen,

wenn es dient dem guten G e l i n g e n.

A h o i, sag ich jetzt

bis hier, gut durch die Zeilen gehetzt.

Ein in Dessau geborener Sohn

Ihr wißt nun schon ...

 

Mit wassersportlichem Gruß

Euch, der Mulde,

auf dass der "Schimmel" wird verdammt

vom Amt!

 

Der Aken-Berliner

Reiner Liebmann