von Mathias Döbbert
Wenn das Sportjahr der Akener Kanuten längst abgepaddelt ist, finden sich jedes Jahr einige coole Typen zum so genannten Eispaddeln. An diesem Sonnabend, dem 19. November, fanden sich sage und schreibe 25 Sportfreunde, welche Eis, Frost und Schnee trotzen wollten. Petrus war jedoch milde gestimmt und drohte lediglich mit Sprühregen.
Nach kurzer Anfahrt bis Roßlau wurden die am Vortag von fleißigen Helfern verladenen Boote zu Wasser gelassen. Fröhliches Treiben statt frostiger Stimmung begleitete die Startvorbereitungen. Warm verpackt mit Handschuh, Schal und Mütze begaben wir uns aufs eisige Wasser. Mit unserem Flaggschiff "Stadt Aken" vorneweg passierten wir Dessau und schon bald erreichten wir Brambach und Rietzmeck. Während die Einen mit kühlem Bier den Treibstoff auffüllten, versuchten Andere mit frischen Zündkerzen den Motor auf Betriebstemperatur zu bringen. Allein stetige Bewegung ließ uns den niedrigen Umgebungstemperaturen dauerhaft trotzen. Ob mit oder ohne Kühl- oder Feuerwasser lief unsere kleine Flotte planmäßig in unseren Heimathafen am Bootshaus ein, auch wenn wir an der Fähre durch die Berufsschifffahrt kurz ausgebremst und zu einer Pause gezwungen wurden. Nachdem die Boote, Paddel und Eispickel wieder verstaut waren, sammelten sich die Frostfurchtlosen im Vereinszimmer zum gemeinsamen Mittagessen. Die Matrosen auf Landurlaub, Sebastian Wedekind und Harry Schwenzel, tischten eine wunderbar duftende und schmackhafte Soljanka auf. Ein Lob an dieser Stelle dem erfolgreichen Mannschaftskoch. Auf Eisbein oder kalten Hund wurde aus Pietätsgründen verzichtet. Am Schluss konnte auf Wunsch noch eine kleine Eistüte vernascht werden. Das Kaminfeuer wärmte die letzten (k)alten Knochen und eiskaltes Bier oder heißer Glühwein, je nach Geschmack, brachte die Seele wieder auf Standardtemperatur.
Und weil sie nicht erfroren sind, darf im nächsten Jahr gewiss mit einer Fortsetzung dieser gelungenen Vereinsfahrt gerechnet werden.
*Schappschusskünstler: Reiner Liebmann & Martin Max*
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