von: Mathias Döbbert
Aken ist für Urlaub wenig geeignet, wenn man gern am 5-Sterne-Pool einer Ferienanlage brutzelt oder in zehnstöckigen Einkaufstempeln sich dem Konsumrausch hingeben möchte. Allerdings bietet Aken mit unserer Elbe vor der Haustür fantastische Möglichkeiten, sich wassersportlich zu betätigen und die Natur zu genießen. Gestern früh, trotz nicht gerade idealen Wetters, wurde ich für meine morgendliche Ausfahrt mit dem Einer Richtung Dresden doch reichlich von Mutter Natur belohnt.
Ich begegnete einem Reh, welches sich schleunigst in die Büsche schlug, sah ein Adlerpärchen am Ufer und überraschte Herrn und Frau Biber beim morgendlichen Frühstücksausflug. Dabei war ich nicht minder überrascht, als der Hausherr seinen Bau quasi neben meinem Boot verließ. Er tauchte vor Schreck sogleich mit heftigem Platsch ab, was sogar mein sonst so gutmütiges Kajak zum Schaukeln brachte. Sie hingegen ließ sich von mir unbeeindruckt alle Zeit der Welt, bestaunte erst mal den schrägen Vogel im Boot, trank einen Schluck und ließ sich dann zeitlupenartig ins Wasser gleiten wie Cleopatra in ihr Eselsmilchbad.
Die fünf Kilometer Rückweg musste ich mir allerdings hart erkämpfen. Strömung und Wind lieferten sich ein Duell. Während die Schwerkraft das Wasser der Elbe flussabwärts nach Hamburg zog, versuchte der Westwind es nach Dresden zu schieben. Die Wassermassen sträubten sich jedoch und bauschten sich empört zu Wellen auf, welche fröhlich über mein Vorderdeck rollten. Die Paddel verwandelten sich umgehend in Windmühlenflügel und ich musste Sir Wind jeden Paddelschlag einzeln abringen. Mit vereinter Schwer- und Muskelkraft ward das Problem jedoch gelöst und zum Frühstück war ich wieder zu Hause.
Und so sind es für mich besonders die leisen Momente, die das Kanuwandern (und hier zitiere ich einmal El CAPITANO aus der Präambel) zur „schönsten Sportart auf dem Planeten“ machen.
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